Steinobst

Mirabelle Gold

Prunus domestica

Das samtige Destillat der feinen Mirabelle von Nancy wurde auf frischen und zuckersüßen Mirabellen nachgereift. Dabei entsteht die goldene Farbe und der Geschmack bietet viel Leichtigkeit und Steinobstaromen. Einfach ein Produkt für die Liebhaber von etwas Fruchtigem, was nicht nachgesüßt ist, wie etwa Likör. Die Süße kommt hierbei nämlich alleine von den unbehandelten Mirabellen, die auf unseren Streuobstwiesen wachsen, wie es die Natur erlaubt.

0,35l – 35%vol.

Mirabelle von Nancy

Prunus domestica

Die besonders ansehnliche Mirabelle von Nancy erkennt man an den hübschen roten Bäckchen, die die ansonsten gelben Früchtchen bei ihrer Vollreife Mitte August bekommen. So und nicht anders landen die Mirabellen bei uns im Fass zur Vergärung. Diese Mirabellensorte wurde schon 1490 in Frankreich angebaut und erhielt ihren Namen von der französischen Stadt Nancy. Über das Elsass fand die Sorte alsbald ihren Weg ins Hanauerland und wurde fortan hier angebaut. Die Erträge sind meist überschaubar und in manchen Jahren nahezu ganz ohne Behang. Die feine Charakeristik dieser Steinfrucht macht es dennoch lohnenswert sie zu einem Destillat zu veredeln. Die bekannten Mandeltöne der Steinobstbrände werden hier von sortentypischen Mirabellen- und Pfirsichnoten untermalt und ergeben auch in der Nase eine frische und fruchtige Empfindung.

Silber Baden Best Spirits 2018
0,5l – 42%vol.

Kirschwasser aus Schwarzwälder Brennkirschen

Prunus avium

Die ursprungliche Wildart der Kirsche ist die Vogelkirsche. Durch zufällige Kreuzung und spontane Mutationen entstanden daraus die Süßkirschensorten (Prunus avium), die wir heute als Tafelkirschen oder als Brennkirschen schätzen. Sie alle gehören der Familie der Pflaumen (Prunus) an. Besonders die badische Region, im Schwarzwald und dessen Umland, blickt auf eine lange Geschichte in Verbundenheit mit der Kirsche zurück. Als vor mehr als 100 Jahren der Ruf des Schwarzwälder Kirschwassers weitläufig Bekanntheit erlangte wurde die Nachfrage immer größer. Auch die beliebte Schwarzwälder Kirschtorte, die nur mit Schwarzwälder Kirschwasser hergestellt werden darf, hat hieran ihren Anteil. Folglich wurden mehr und mehr Flächen zum Kultivieren von Kirschen beansprucht. Schon vorher begann die Rodung von Waldstücken im ehemals dunklen Schwarzwald, dessen Wälder einst voller Tannen und großen Findlingen war, um Weideflächen zu erzeugen. Diese Flächen wurden später auch für den lukrativen Kirschenanbau verwendet. Einige Sorten erwiesen sich als besonders süß und somit genau richtig für das Vergären und Destillieren. Ebenfalls setzten sich solche Sorten durch, die bei vollreife durch Schütteln des Baumes herabfielen, ohne jede einzelne Frucht von Hand pflücken zu müssen. Heute haben sich Sorten wie Benjaminler und Dolleseppler durchgesetzt und fanden ihren Weg auch in dieses Kirschwasser.

Der wohlig ansprechende Mandelton, der ein Muss für einen Steinobstbrand ist, kommt deutlich zur Geltung, die wärmende fruchtige Kirschnote wird begleitet von einer leichten Würze. Der Brand breitet sich schnell im Mundraum aus und hallt nach dem Schlucken noch wunderbar nach. Ein kleiner Degustiertipp: Ein gutes Kirschwasser lässt sich daran erkennen, dass das ausgetrunkene Glas nach wenigen Minuten stehenlassen sehr kräftig nach Kirschen duftet.

0,5l – 42%vol.

Alter Steinobstbrand

Prunus domestica

Früher wurden die Glasballons in denen der Schnaps lagerte traditionell in Korbgeflecht eingebunden. Diese alten Gefäße werden im Hanauerland „Gutter“ genannt und haben lange ihr Dasein in einem jeden Bauernhof verweilt. Sie fassen zwischen 10 und 50 Liter und wurden auch gerne für Wasser oder Most verwendet. Später sind sie mehr und mehr von der Bildfläche verschwunden. Als ich eines Tages unsere ältesten Guttern aus einer dunklen Ecke im Keller räumte, bin ich auf eine noch volle Gutter gestoßen. Wie hätte ich anders können, als diesen Schatz aufzumachen und zu verkosten. Das Etikett verriet vom Staub bedeckt, dass es sich um einen fast 20 Jahre alten Steinobstbrand handelte. Damals wurden Pflaumen, Mirabellen und Zwetschgen miteinander eingemaischt und vergoren.

Nun nach all den Jahren konnte sich ein unglaubliches Bukett ausbilden, welches erstaunlich stark an Back-Rum und Bittermandelöl erinnert. Das Fruchtaroma hat sich stark gelegt und der Brand ist zu einer vollkommenen Rundheit gereift. Dieser Brand ist gewiss eine seltene Chance, denn wo sonst findet man schon einen 20 Jahre alten Brand frisch abgefüllt.

0,5l – 42%vol.

zwetschgenwasser

Prunus domestica subsp. domestica

Ein befreundeter Landwirt sprach mich eines Tages an, ob ich nicht Interesse an einem Stück Land hätte, auf welchem noch einige Obstbäume stünden. Meine Antwort war gleich: „Äpfel haben wir mehr als genug. Was anderes pflanzen die Leute ja kaum noch.“ Die Antwort erstaunte mich nicht schlecht. „Das sind alles Zwetschgenbäume“, bekam ich zu hören. Nun stieg mein Interesse. Er zeigte
mir die Wiese und meinte er kann hier so schlecht mähen um die Bäume herum. Ob ich nichts damit anfangen könnte. Wir waren uns schnell einig, wie wir verfahren und so begann ich, mich um das Stück und die alten Bäume zu kümmern. 2 Jahre habe ich das Gras nach dem Abblühen gemulcht,den Boden mit Schlempe (nährstoffreicher Rest der Obstdestillation) gedüngt und die Bäume fachgerecht geschnitten. Dann war es soweit. In diesem Sommer war die Ernte üppig und die Qualität wie gewünscht. Mit Unterstützung meiner Lieben wurden die Bäume in mehreren Durchgängen abgeerntet. Über Wochen hat sich die Ernte gezogen, da ich keine unreife und ebenfalls keine überreife Frucht in der Maische akzeptieren wollte. Die Maische wurde vergoren, wie sich das gehört und danach (sozusagen bei ausklingender Gärung) schon destilliert. Der rote Saft der Zwetschgen verbreitete einen feinsäuerlichen Duft im Maischeraum. Dann ronn das saubere Destillat im feinen Strahl aus dem Kühler und wurde mittels doppelter Destillation von Vor- und Nachlauf befreit. Schon vor der Reifezeit im Keller zeigte sich ein sehr milder und weicher Ton des Destillats. Mehrere Monate später kann der reife Edelbrand abgefüllt werden und meinen und Ihren Gaumen verwöhnen.

0,5l – 42%vol.

muskateller tresterbrand

Vitis vinifera ‚Muscat‘

Als begeisterter Grappa-Genießer war es mir ein besonderer Wunsch einmal selbst Traubentrester zu einem Destillat zu veredeln. Durch die freundliche Unterstützung eines Freundes bot sich mir die Möglichkeit einige hundert Kilogramm Trester der edlen Rebsorte Mukalteller frisch ausgepresst zu
bekommen. Diese habe ich, für Trester ungewöhnlich, statt in großen Wannen lieber in Fässern vergären lassen, damit die Schimmelgefahr und Sauerstoffzufuhr ausgeschlossen werden kann. Dazu
wurde der Trester eingestampft und langsam und kühl vergoren. Ergebnis ist ein komplexer Tresterbrand mit vielfältigem Aromenspiel. Passions- und Zitrusfrüchte zeigen sich zum ausgewogenen Bukett. Der Brand verträgt noch gut weitere Monate Reifezeit in der Flasche in ihrer ausgewählten Hausbar. Wichtig nur: Nicht der direkten Sonnenstrahlung aussetzen.

0,5l – 42%vol.